Festlied: «B’hüet di Gott, mi Liebi Heimat» von August Wirz / Hedwig Egger-von Moos
Vortrag: 5503
Leitung: Stadelmann Franz-Markus, Luzern
Kategorie: JG
Unterverband: ZSJV
Klasse: 1
Gesamteindruck
Beispielhafte, begeisternde Interpretation. Ausdrucksstark und feinsinnig, mit freudig erlebter und engagierter Ausstrahlung. Schön, dass diese gehaltvolle Komposition auch einmal von einem Frauenchor (und erst noch so überzeugend!) gesungen wird.
Tongebung
Resonanzvoll. Ein Frauenchor mit zunehmend bestechender, satter Klangsubstanz, voll, warm und rund. Klanglich kompakt und mit sicherem „Bass“-Fundament. Durchwegs gut besetzte Register. Schöner, gut aufeinander abgestimmter Doppeljodel (Ausnahme JT 11). Rund und kräftig klingt der Jodeleinsatz im JT 5, jener im JT 7 gelingt nur in der 1. Strophe etwas weniger klar. Die Choreinsätze zB in den JT 7 und 9 der 2. und 3. Strophe ergreifen. Die Kehlkopfschläge sind meist gekonnt und sauber, werden aber auch diverse Male umgangen (zB beim Oktavsprung im Auftakt zum JT 7 oder im JT 11).
Aussprache
Deutlich und prägnant. Scharfe Konsonanten und schöne Klinger (zB r in „Bärge“, oder n in „grüene“). Beim Start überdeutliche Schluss-T im LT 1 und 2. Vorsicht Wortverbindung: im LT 8 der 2. Strophe „zischt“ es!
Rhythmik
Exakt und klar. Kaum nennenswerte Ungenauigkeiten (Punktierungen zB in den LT 3, 7 und 13). Gut gewähltes, sehr schön fliessendes Tempo. Spannungsvoll.
Dynamik
Deutlich textgestützte und erlebte Gestaltung. Abwechslungsreich und wohldosiert. Schön aus dem Melodieverlauf heraus gestaltete Bögen und Höhepunkte. Aussagekräftig.
Harmonische Reinheit
Sehr schönes Klangbild, die Reinheit wird bis auf Kleinigkeiten stets gewahrt (zB leichte Trübung im LT 11 und nicht ganz lupenreine Jodelhochtöne im JT 11 der 1. Strophe oder im JT 9 der 2. Strophe). Die Stimmführung ist einwandfrei und die Intonation rein. Sehr saubere Intervalle. Minime Steigtendenz. Die Modifikationen (Oktavierungen) der notierten Männer-Bass-Stimme überzeugen und klingen gut.
Juror
Timo Allemann